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Äthiopien: Politisches Porträt
Der Vielvölkerstaat Äthiopien ist das zweitbevölkerungsreichste Land Afrikas und kann auf eine Jahrtausende alte Kulturgeschichte zurückblicken. Nach dem Ende der Militärdiktatur 1991 wurde das Land ethno-föderalistisch organisiert. Bis zum Amtsantritt von Ministerpräsident Dr. Abiy Ahmed Ali 2018 stand Äthiopien fast drei Jahrzehnte unter der Herrschaft der Regionalpartei TPLF. Danach begann zunächst ein vielversprechender innenpolitischer und wirtschaftlicher Reformprozess. Zugleich schuf die politische Öffnung auch mehr Raum für ein Aufbrechen ethnischer Bruchlinien, die zuvor unterdrückt worden waren. Der Ausbruch des militärisch ausgetragenen Tigray-Konflikts 2020 hat das Land in seiner Entwicklung massiv zurückgeworfen. Seit dem Waffenstillstandsabkommen vom November 2022 arbeiten die Konfliktparteien auf eine dauerhafte Friedenssicherung hin. Zahlreiche weitere innenpolitische Konflikte, derzeit vor allem in den Regionen Amhara und Oromia, wiederkehrende Dürren und Fluten sowie eine hohe Inflationsrate stellen das Land jedoch weiterhin vor enorme politische, wirtschaftliche und humanitäre Herausforderungen.
Weitere Informationen
Äthiopien ist Kooperationsland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Mehr dazu beim Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: